21.10.2025
| von Eidgenössisches Justiz- und Polizeidepartement EJP
Lesezeit: 2 Minuten
21.10.2025, Auf nationaler Ebene sind praktisch alle Parlamentsmitglieder von Anfeindungen («Hate Speech»)
betroffen. Zu diesem Schluss kommt die Studie «Anfeindungen gegen Parlamentsmitglieder in der
Schweiz», die im Auftrag des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements (EJPD) von der Universität
Zürich durchgeführt wurde. Das Bundesamt für Polizei (fedpol) setzt daher noch stärker auf die Information,
Beratung und Sensibilisierung der Mitglieder der eidgenössischen Räte.
Medien berichten immer wieder über Anfeindungen gegen Parlamentsmitglieder. Eine Übersicht zum
Thema fehlte allerdings bislang. Deswegen hat das EJPD Anfang 2024 die Universität Zürich mit der
Durchführung einer Studie betraut, die das Phänomen untersuchen sollte. Die Resultate der Studie
«Anfeindungen gegen Parlamentsmitglieder in der Schweiz» von Dr. Lea Stahel und Dr. Sarah Büttikofer
von der Universität Zürich liegen nun vor.
Die Studie beleuchtet mittels einer schweizweiten Online-Befragung und qualitativen Interviews die
Betroffenheit von Parlamentarier/-innen auf kommunaler, kantonaler und nationaler Ebene durch Hate
Speech. Ausserdem analysiert die Studie mögliche Gegenmassnahmen im In- und Ausland mittels
Dokumentenanalyse von Massnahmenprojekten und acht Interviews mit Fachpersonen. Sieben
Parlamentsmitgliedern wurden zudem von den Autorinnen interviewt.
Die Studie zeigt: Auf nationaler Ebene erleben fast alle Parlamentsmitglieder Anfeindungen, auf
kantonaler Ebene drei Viertel und auf kommunaler Ebene immer noch knapp die Hälfte. Häufiger
betroffen sind Mitglieder aus Polparteien. Kommunal sind es vor allem Frauen, Minderheitenangehörige
und links verortete Personen. Dabei überwiegen verbale Herabsetzungen, wobei nationale Mitglieder
überproportional häufig strafrechtlich relevante Anfeindungen wie Drohungen und Stalking erleben.
Mehr Information und Koordination
Um die Bundesparlamentarier/-innen noch besser zu schützen, optimiert fedpol bereits bestehende
Tätigkeiten und Massnahmen. Diese sollen das Sicherheitsgefühl der Mitglieder der
Bundesversammlung stärken, die Bundesparlamentarierinnen und -parlamentarier regelmässig für die
Problematik sensibilisieren, die persönliche Beratung verstärken, die einzelfallweise Betreuung von
betroffenen Parlamentsmitgliedern (Case-Management) weiterführen, die Koordination der
verschiedenen Behörden verbessern sowie verstärkt auf Gefährder einwirken, indem rasch reagiert wird
und diese eine staatliche Reaktion zu spüren bekommen. Auf politischer Ebene hat das EJPD die Studie
im Rahmen des «Kontaktorgans» am 17. Oktober der KKJPD zur Kenntnis gebracht.
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Fazit zu diesem Artikel: « Anfeindungen gegen Parlamentsmitglieder gehören zum Alltag in der Schweiz »
Quelle: Eidgenössisches Justiz- und Polizeidepartement EJP, Pressemitteilung